Ankunft in Oslo 31.07. und 1.Etappe nach Östersund (Schweden)

Montag, 01.08.2016

Wenn wir den erwischen, der nachts wieder an den Zeigern gespielt hat....
White Eagle berichtete von ausgiebigen Schnarchsonaten, gefolgt von atemloser Stille.... aber KRUSBÄR lebt noch !!!
Gefühlt einmal umgedreht, war es kurz vor 06.00 Uhr....also raus aus den Federn und "frühstücksfein" gemacht.

Nur, wer eine 4-Sterne LUXUS-Kabine gebucht hat, nimmt sein Frühstück im Heck mit rückwärtiger Panorama-Aussicht ein;

Wir frühstückten also in der Holzklasse im vorderen Schffsteil, aber auch mit Seitenaussicht auf den Fjord, an dessen Ende Oslo liegt.

lecker, reichhaltig und ein vielfältiges Angebot für 17 €

Dann wieder das Sonnendeck geentert, um die Fjordufer zu bewundern

Vor lauter Begeisterung fast die UHR vergessen....; wir mußten ja noch unsere Sachen aus der Kabine holen. Das Autodeck ist erst ab 09.45 Uhr wieder zugänglich um um 10.00 Uhr wird nach Ankunft in Oslo entladen..

Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhren auch wir aus dem Schiff und reihten uns geduldig in den Stau an der Einreisekontrolle... (1x Ausweis zeigen, bitte)

Schnell noch ein kurzer Stop hinter dem Zollbereich, dann konnte es endlich losgehen...... dachte ich...

Oh super, durfte beim Anschalten des Navis feststellen, dass das letzte Update mehr Schaden als Nutzen angerichtet hatte. Gott sei Dank, hatte White Eagle alles im Blick und wir wurden bei weißblauem Himmel und strahlendem Sonnenschein zügig aus Oslo geroutet.

KRUSBÄR und WHITE EAGLE hatten die Jagd eröffnet und ihr Zeitrennen gestartet:

  • auf dem kürzesten Weg nach Schweden
  • dort immer nordwärts bis zum Etappenziel ÖSTERSUND
  • bummelig 640 KM lagen vor uns; geschätzte Ankunftszeit: 20.30 - 21.00 Uhr

Eins vorneweg: Am Abend hatten wir die Lösung für folgende Gleichung:
(Sonnenwetter + breite Straßen) x abnehmende Verkehrsdichte hoch linksdrehender Gasgriff  =  ??

Bereits kurz hinter Oslo tauchten wir ein in eine kornfeldwogende, malerisch anmutende, kurvige Landschaft. Hinter jeder der vielen Kurven lauerte ein neue aahhh oder oohhhh !!
Wir kamen zügig, aber entspannt voran und waren urplötzlich über die grüne Grenze in SCHWEDEN.

Vorbei an 1a Motiven blieb uns keine Zeit für Fotozwischenstopps; sehen und genießen war eins!!
Unsere Devise:  Füße hoch, Tempomat rein, Musik an und fahren, fahren, fahren.....(ein Tourer mit großer Scheibe leistet da schon sehr gute Dienste; mit einer kleineren Maschine wüde ich diesen Long-Distance-Ride ehrlicherweise nicht empfehlen)

KM um KM kamen wir schnell weiter; unser Preis: sorry, nix mit Fotos heute !!!
Selber sehen, staunen, die Optik genießen und weiterfahren war unser Motto....
Nch 300 Km der erste Tankstopp, 1x Fritten und Wurst sowie einen Kaffee bitte....
Nachdem wir bis dahin absolutly trocken fuhren, aber die zunehmend dunklen Wolken im Visier hatten, regnete es passenderweise als wir im Imbiss saßen.....

Wer sich mit den skandinavischen Bußgeldkatalogen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass man im Norden gefühlt erbarmungslos bis zum Einzug des Verkehrsmittels vorgeht. Also hielten wir uns an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten mit einem kleinen Aufschlag von 10%.

Fahre nur so schnell, wie Dein Schutzengel fliegen kann.....rechts war Gas und die Bremse war für den Notfall ja an Bord...

White Eagle hatte alles im Blick......
tauchte ein Hindernis (langsam fahrender PKW, Wohnwagengespann, WoMo oder LKW) auf, kam über die Sprechanlage im Helm nur das Kommando "Angriff" und wir zogen gemeinsam oder versetzt an dem Bummler vorbei. 
Erfreulicherweise stehen vor den fest installierten Radaranlagen Hinweisschilder.... und es gibt schwedische Autofahrer (z.B. Sprinter) mit Ortskenntnissen, die noch schneller vorneweg fahren.
MERKE: nur der erste wird mit der Laserpistole erwischt..... ALSO: immer hinterher
-das macht natürlich bei Sonne und langgezogenen Kurven erst so richtig Spaß-

Dann noch einmal ein kurzer Boxenstopp rd. 100 KM vor Zieleinlauf
 .... ein restaurierter Chevi Bj. 1930 !!!
Man findet in Schweden noch sehr viele Oldtimer und gerät immer wieder ins schwärmen

ALTER SCHWEDE, ich weiß ja nicht wie er es gemacht hat...
während ich beim Amblick der schon eher schwarzen Wolken vor uns ins schwitzen kam, zog WHITE EAGLE munter seine Kreise, schob die Wolken auseinander und ich mußte schon ordentlich am Gas drehen, um hinterher zu kommen. Einmal waren wir zu dicht an einem Wolkenausläufer und bekamen gefühlt 10 Tropen ab......

Letzten Tankstopp 3,5 km vor dem Hotel, da wir früh mit vollem Tank starten wollen.

Ankunft im Hotel Scandic Syd in Östersund  gg. 20.05 Uhr !!! 

Ein Höllenritt, der nicht jedermanns Sache ist...
wir waren total begeistert und hätten nach der Dusche durchaus weiterfahren können.