Berichte von 08/2016

Ankunft in Oslo 31.07. und 1.Etappe nach Östersund (Schweden)

Montag, 01.08.2016

Wenn wir den erwischen, der nachts wieder an den Zeigern gespielt hat....
White Eagle berichtete von ausgiebigen Schnarchsonaten, gefolgt von atemloser Stille.... aber KRUSBÄR lebt noch !!!
Gefühlt einmal umgedreht, war es kurz vor 06.00 Uhr....also raus aus den Federn und "frühstücksfein" gemacht.

Nur, wer eine 4-Sterne LUXUS-Kabine gebucht hat, nimmt sein Frühstück im Heck mit rückwärtiger Panorama-Aussicht ein;

Wir frühstückten also in der Holzklasse im vorderen Schffsteil, aber auch mit Seitenaussicht auf den Fjord, an dessen Ende Oslo liegt.

lecker, reichhaltig und ein vielfältiges Angebot für 17 €

Dann wieder das Sonnendeck geentert, um die Fjordufer zu bewundern

Vor lauter Begeisterung fast die UHR vergessen....; wir mußten ja noch unsere Sachen aus der Kabine holen. Das Autodeck ist erst ab 09.45 Uhr wieder zugänglich um um 10.00 Uhr wird nach Ankunft in Oslo entladen..

Nach einer gefühlten Ewigkeit fuhren auch wir aus dem Schiff und reihten uns geduldig in den Stau an der Einreisekontrolle... (1x Ausweis zeigen, bitte)

Schnell noch ein kurzer Stop hinter dem Zollbereich, dann konnte es endlich losgehen...... dachte ich...

Oh super, durfte beim Anschalten des Navis feststellen, dass das letzte Update mehr Schaden als Nutzen angerichtet hatte. Gott sei Dank, hatte White Eagle alles im Blick und wir wurden bei weißblauem Himmel und strahlendem Sonnenschein zügig aus Oslo geroutet.

KRUSBÄR und WHITE EAGLE hatten die Jagd eröffnet und ihr Zeitrennen gestartet:

  • auf dem kürzesten Weg nach Schweden
  • dort immer nordwärts bis zum Etappenziel ÖSTERSUND
  • bummelig 640 KM lagen vor uns; geschätzte Ankunftszeit: 20.30 - 21.00 Uhr

Eins vorneweg: Am Abend hatten wir die Lösung für folgende Gleichung:
(Sonnenwetter + breite Straßen) x abnehmende Verkehrsdichte hoch linksdrehender Gasgriff  =  ??

Bereits kurz hinter Oslo tauchten wir ein in eine kornfeldwogende, malerisch anmutende, kurvige Landschaft. Hinter jeder der vielen Kurven lauerte ein neue aahhh oder oohhhh !!
Wir kamen zügig, aber entspannt voran und waren urplötzlich über die grüne Grenze in SCHWEDEN.

Vorbei an 1a Motiven blieb uns keine Zeit für Fotozwischenstopps; sehen und genießen war eins!!
Unsere Devise:  Füße hoch, Tempomat rein, Musik an und fahren, fahren, fahren.....(ein Tourer mit großer Scheibe leistet da schon sehr gute Dienste; mit einer kleineren Maschine wüde ich diesen Long-Distance-Ride ehrlicherweise nicht empfehlen)

KM um KM kamen wir schnell weiter; unser Preis: sorry, nix mit Fotos heute !!!
Selber sehen, staunen, die Optik genießen und weiterfahren war unser Motto....
Nch 300 Km der erste Tankstopp, 1x Fritten und Wurst sowie einen Kaffee bitte....
Nachdem wir bis dahin absolutly trocken fuhren, aber die zunehmend dunklen Wolken im Visier hatten, regnete es passenderweise als wir im Imbiss saßen.....

Wer sich mit den skandinavischen Bußgeldkatalogen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass man im Norden gefühlt erbarmungslos bis zum Einzug des Verkehrsmittels vorgeht. Also hielten wir uns an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten mit einem kleinen Aufschlag von 10%.

Fahre nur so schnell, wie Dein Schutzengel fliegen kann.....rechts war Gas und die Bremse war für den Notfall ja an Bord...

White Eagle hatte alles im Blick......
tauchte ein Hindernis (langsam fahrender PKW, Wohnwagengespann, WoMo oder LKW) auf, kam über die Sprechanlage im Helm nur das Kommando "Angriff" und wir zogen gemeinsam oder versetzt an dem Bummler vorbei. 
Erfreulicherweise stehen vor den fest installierten Radaranlagen Hinweisschilder.... und es gibt schwedische Autofahrer (z.B. Sprinter) mit Ortskenntnissen, die noch schneller vorneweg fahren.
MERKE: nur der erste wird mit der Laserpistole erwischt..... ALSO: immer hinterher
-das macht natürlich bei Sonne und langgezogenen Kurven erst so richtig Spaß-

Dann noch einmal ein kurzer Boxenstopp rd. 100 KM vor Zieleinlauf
 .... ein restaurierter Chevi Bj. 1930 !!!
Man findet in Schweden noch sehr viele Oldtimer und gerät immer wieder ins schwärmen

ALTER SCHWEDE, ich weiß ja nicht wie er es gemacht hat...
während ich beim Amblick der schon eher schwarzen Wolken vor uns ins schwitzen kam, zog WHITE EAGLE munter seine Kreise, schob die Wolken auseinander und ich mußte schon ordentlich am Gas drehen, um hinterher zu kommen. Einmal waren wir zu dicht an einem Wolkenausläufer und bekamen gefühlt 10 Tropen ab......

Letzten Tankstopp 3,5 km vor dem Hotel, da wir früh mit vollem Tank starten wollen.

Ankunft im Hotel Scandic Syd in Östersund  gg. 20.05 Uhr !!! 

Ein Höllenritt, der nicht jedermanns Sache ist...
wir waren total begeistert und hätten nach der Dusche durchaus weiterfahren können.

 

1.Etappe nach Östersund (Schweden) Teil 2

Montag, 01.08.2016

......uupppss , Teil 1 war zu lang...

Tagsüber hatte man in vielen kleinen Dörfern das Gefühl, durch eine überdimensionierte Filmkulisse zu fahren:
weit und breit keine Leute zu sehen......Tiere auch nicht....hatten wir uns verfahren und waren in einem atomaren Sperrgebiet gelandet ??

E G A L,  ich bin Euch noch die Auflösung unserer Gleichung zu Beginn des 1.Teils schuldig:

(Sonnenwetter + breite Straßen) x abnehmende Verkehrsdichte hoch linksdrehender Gasgriff  =  ??

grenzenloses  B I K E R G L Ü C K S G E F Ü H L  !!!

In diesem Sinne, 
wir berichten weiter.....
im nächsten Blog
-dann von unserer 2. Etappe-
ÖSTERSUND/Schweden nach MO I RANA/Norwegen (nur 540 KM)
Krusbär & White Eagle

01.08.2016 / 2.Etappe/Östersund - Mo I Rana (540 KM)

Mittwoch, 03.08.2016

   Der erste Blick um 06.30 Uhr aus dem Fenster machte richtig wach::
  GUTES WETTER für die Weiterfahrt !!

Gut ausgeschlafen waren wir um 07.00 Uhr pünktlich im Frühstücksraum.
Betten gut, Dusche 1a, Frühstück reichhaltig.
Fazit: Hotel ist für Skandinavieneisende sehr zu empfehlen, auch aufgrund der ruhigen, aber zentralen Lage.

   

Gegen 08.30 Uhr starteten wir unseren 2.Run, diesmal nur rd. 540 KM Richtung Norden bis nach Mo I Rana in Norwegen.

Es ging auf bestens ausgebauter Straße bei zunehmend noch weniger Verkehr (gefühlt waren 5 Autos in gleicher Richtung schon ein Stau) weiter und wir hatten die Sonne, aber auch kräftige Wolken als unsere Begleiter mit dabei.

Irgendwo im nirgendwo mußten wir mal kräftig auf die Bremse drücken, da sich am rechten Straßenrand ein Rentier (schickes Geweih) gemütlich den Bauch voll schlug. Anhalten, absteigen, Foto raus....alles viel zu lange.... tschüß und weg war es !!!

Bei der ersten Pause nach rd. 300 KM gab es an der Tankstelle  in Vilhelmina auch einen gut sortierten Kiosk, so dass wir das Thema "Mittagessen" aufgrund einsetzenden Tröpfelns gleich miterledigten.
......während der Himmel noch aussichtsreichen Niederschlag versprach.
Die dunklen Woken ließen uns zunächst noch abwarten, aber es half nichts.......es regnete sich nicht ab und es lagen ja noch gut 240 KM vor uns. Also hinein in den "Dark-Room".

Nach kurzer Zeit hatte es sich gleichmäßig eingeregnet; die Temperatur fiel von angenehmen 12 auf zwischenzeitlich erfrischende 8,5 Grad; wir bekamen viel Wasser zu sehen: von oben, von unten, rechts Wasserfälle und links ging es gefühlte 100 KM  (34 km lt.Tacho) am See Umbukta entlang. Wie gewohnt kurvenreich und landschaftlich faszinierend, auch bei Regen..... Wir saßen, trocken und entspannt auf unseren Big-Twins.......
Ärgerlich war einzig, dass meine Gedanken auf den letzten 100 km darum kreisten, wie ich eine verlorene Visierbefestigungsschraube wieder ersetzen konnte; die Vorstellung, daass mir auch der Rest komplett um die Ohren fliegt, war nicht so prickelnd.

Gegen 17.00 Uhr erreichten wir Mo I Rana auf der norwegischen Seite; auch hier bestand die Ländergrenze nur aus einem kleinen Hinweisschild und man registriert eine Veränderung in der Farbe der Fahrbahnmakierung (Mittelstreiefen wechselt von weiß auf gelb)
Das Navi führte uns auf dem Weg zum Hotel an einer großen Tankstelle vorbei; kurzer Stop zum auftanken für den nächsten Tag und 1x Moped abwischen, weil dreckig geht ja gar nicht.
Das Hotel Fjordgarden Mo I Rana lag am Rand eines Gewerbegebietes direkt am Wasser.

Erfreulicherweise war in einem kleinen Einkaufszentrum um die Ecke nicht nur eine Cafeteria (Abendsnak), sondern auch ein Jula-Baumarkt, in dem ich -zumindest für eine vorübergehende Notlösung- auch eine passende Ersatzsschraube fand und somit wieder voll einsatzbereit war.
Der Rest ist kurz gefasst: Duschen, Blog schreiben (Anreise Östersund) und gemeinsam noch eine Flasche mitgebrachten Wein killen.

Tagesfazit:
Die E12 ist als Anreiseweg mehr als nur zu empfehlen; das schnelle cruisen bei konstanter Geschwidigkeit durch langgezogene Kurven ist ein echtes Eldorado für Biker. Landschaftlich wieder "Ahhhhs" und "Ohhhs" hinter jeder Kurve, auch wenn man kaum Menschen sieht. Man kann nur immer nicht anhalten, um alles zu fotografieren. (die Zeit...)
Dichter Verkehr "Fehlanzeige" !!  Wettertechnisch blenden wir den Nachmittag lieber aus.

Mit der Vorfreude auf unsere 3.Etappe Mo I Rana - Bodö (250 KM) gingen die Lichter aus....

Wir berichten im nächsten Blog.

Krusbär und White Eagle

 

 

 

02.08./ 3. Etappe Mo I Rana - Bodö (240 KM)

Mittwoch, 03.08.2016

Der Blick aus dem Zimmer am Morgen lies nach der ruhigen Nacht ärgste Befürchtungen aufkommen:
Ein dichter Wolkenmix signalisierte nichts Gutes und die weißen Flecken an den Berghängen waren Gott sei dank kein Schnee, sondern tiefhängende Wolkenfetzen.

Sollten wir gleich die Regensachen anziehen ??  Nö, noch war es ja trocken.
Think positiv!!

Also ging es zunächst 150 KM immer auf der E6 lang weiter in Richtung Norden;
dann der Wechsel auf die RV80.

Ich rätsel immer noch, wie er es schafft, aber White Eagle schob tatsächlich die Wolken auseinander und die Sonne war unser ständiger Begleiter. Mit uns fahrende Bikergruppen ließen wir hinter uns, da diese unbedingt in ihren Regenkombis fahren wollten und gemeinsame Modenschauen veranstalteten. Bunte Farbpunkte schängelten sich durch die ansonsten grün/blaue Landschaft........
  
Es ging einsam, kurvenreich wieder auf und ab. Fahrspaß pur.. Wir näherten uns dem Polarkreis.

 Obligatorisch die Querung des Polarkreises im Foto festgehalten.
Obwohl es nur rd. 680 Höhenmeter sind, ist die Vegetation plötzlich sehr übersichtlich; Bäume fehlen und man sieht nur Flechten und Kleingewächse sowie die vielen weißen Wohnmobile der Touris.

Weiter ging es bei Sonnenschein Richtung Norden (und wieder bergab) bis zum Abzweig der RV80;
alles atemberaubend schön, sehr gute Straßenverhältnisse. Mit norwegischem Schleichtempo (max. 80 erlaubt) hat man viel Gelegenheit, den Blick nach rechts und links in die faszinierende Landschaft zu richten. Der Blick auf Fauske, das am Fjordrand in der Sonne lag, war mehr als reine Postkartenromantik.

 Mit 18 Grad war es in Fauske 8 Grad wärmer als am Polarkreis !!

Die Straße führte uns entlang der Nordseite des Skjerstadfjorden bis nach Löding; dort wechselte zwar der Fjord (jetzt Saltfjorden) aber es ging unverändert weiter direkt am Wasser entlang.
Übrigens wird hier in Norwegen, anders als in Schweden nicht mit Hinweisschildern vor Radarfallen gewarnt..... Hat es da etwa schon wieder geblitzt ?? War hier 60, 70, oder 80 erlaubt? Ein Blick auf den Tacho verriet nichts Gutes, aber es war (m)ein Überholvorgang eines Wohnmobils um an White Eagle dran zu bleiben....der flog schon wieder um die nächste Kurve...

Kommentar White Eagle: Bitte unter dem Helm lächeln...Nummernschild ist hinten, den Womo-Fahrer auf der rechten Seite wird es freuen :))

Nach einem letzten Tankstopp am Ortseingang von Bodö erreichten wir überpünktlich den Hafen um 13.00 Uhr.

Unser Schiff der HURTIGRUTEN, die MS Vesteralen, lag bereits am Kai und wurde entladen.
Motto aller Beteiligten: in der Ruhe liegt die Kraft....Beladen nicht vor 14.30 Uhr
  
Wir entspannten in der Sonne; Sonnenschutzmittel war im Topcase und schonte die Bikernasen.

Was wir dann auf dem Schiff und unserer Ankunft auf den Lofoten erlebten,berichten wir im nächsten Blog.

Total entschleunigt grüßen
Krusbär & White Eagle

 

02.08./ 3. Etappe HURTIGRUTEN Bodö - Svolvaer

Mittwoch, 03.08.2016

Nach einer halben Ewigkeit, die wir in der Sonne liegend am Kai verbrachten, konnten wir unsere Bikes endlich über den Laderampenfahrstuhl ins Schiffsinnere bringen......an den zugewiesenen Stellplatz rangieren, anlaschen und das Schiff erkunden....

Für die Tagesgäste an Bord werden - anders als für die weiter reisenden Passagiere - keine Kabinen vergeben. Wir hatten ja schon davon berichtet, dass uns HURTIGRUTEN Hamburg darüber informiert hatte, dass ein Entladen der Mopeds in SVOLVAER wasserstandbedingt nicht möglich sei. Dies wurde uns heute auf Nachfrage leider nochmals bestätigt.
Von daher verlängerte sich unsere Anreise ungewollt um 4 Stunden. Das vorgebuchte Hotel in SVOLVAER war daher für die kommende Nacht storniert und wir planten, uns die nordische Nacht so um die Ohren zu schlagen, um am nächsten Morgen mit einer klenen Fähre wieder südwärts zu reisen......
Merke: Planung variabel, da Realität fix  !!

    

 

 

 

Also galt es die Zeit mit Entspannung, etwas zu Essen aus der bordeigenen Cafeteria (Dank an den Koch !!) und dem sich bietenden Naturschauspiel "Sonnenschein auf fast spiegelglatter See" zu verbringen. Es wirkte auf uns total entschleunigend.....URLAUB pur !!
Voll war es an Bord auch nicht; die rd. 250 Passagiere verteilten sich über das ganze Schiff.
Es ist das besondere Flair, dass diese Reise in der Kombination aus nordischer Ruhe und faszinierender Natureindrücke ausmacht; nicht für den animierten Kreuzfahrer!!
Besondere Eigenschaft der Reisenden:  Wiederholungstäter !!

Das imposante Panorama der Lofoten rückte immer näher und die Berge waren in der Abendsonne zum greifen nahe... und eine kleine Schweinswalschule begleitete das Schiff ein Stück.
Erster Anlaufpunkt war Samsund (30 Min. Aufenthalt); auch dort keine Be- und Entladung vorgesehen.

Auf dem Weg zum nächsten Halt in SVOLVAER erklärte sich auch das lange Zusatz-Zeitfenster von 4 Stunden; der Kapitän lies mitteilen:

  1. Aufenthalt in Svolvaer 1,5 Stunden, mit der Möglichkeit zu Fuß an Land zu gehen
  2. Auf der Weiterfahrt nach Stokmaknes ausgiebiges Verweilen im Trollfjord mit Musik und Essen an Deck 

Das Eventgelände der HARLEY-DAYS auf den Lofoten liegt unmitelbar im Hafen von Svolvaer;
also für uns Grund genug, sich für den Landgang mit anzustellen. Was wird uns in den nächsten Tagen so erwarten??
Als wir das Schff verließen, bemerkte White Eagle die ausgeklappte Laderampe an der Bordwand.......
Auf seine Frage, ob wir evtl. doch mit unseren Maschinen auschecken könnten, ernteten wir ein " sure, no problem". Alsu flugs wieder über das Schiff auf das Autodeck, auf die Maschinen und ab in Richtung Ladefahrstuhl.....

Da standen wir dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf dem Kai, hatten eine Menge Zeit gespart, hatten aber immer noch keine Übernachtungsmöglichkeit.
Mit viel Charme gelang es uns, in dem ohnehin ab Mittwoch von uns gebuchten Hotel Thon noch ein DZ zu bekommen. Direkte Hafenlage am Eventgelände!!
 
An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an die Rezeptionistin Constance, die sich wirklich sehr um uns bemüht hat. Dann waren letztlich nur noch die beiden Maschinen in der Hotelgarage abzustellen und all unsere "Probleme" waren gelöst. Nach der obligatorischen heißen Dusche machten wir noch einen kurzen Rundgang um das Eventgelände, da wir uns sehr 'enthopft' fühlten.

Die Frage, "warum ist es hier so ruhig?" klärte sich dann beim Bier in der dem Hotel angeschlossenen Kneipe......
Antwort: es ist zwar noch sehr hell, aber schon weit nach 23.00 Uhr !!!

Wir kamen aber noch mit netten Bikern aus Schweden und Norwegen ins Gespräch......
von daher wurden es ein paar Bier mehr und
die nächsten Tage versprechen nicht langweilig zu werden.

Warten wir mal ab, wie das Wetter mitspielt.....
wir werden berichten....
im nächsten Blog!!
Krussbär und White Eagle

p.s.: ab 16.00 Uhr startet heute/03.08. die Party;
es ist trocken bei angenehmen 14 Grad
die umliegenden Bergspitzen liegen im Nebel !

 

 

 

 

03.08. / 1. Tag auf den Lofoten

Donnerstag, 04.08.2016

Für den ersten Tag auf den Lofoten hatten wir uns als Programm
"Entspannung und fröhliches Nichtstun " verordnet.

Das Hotel, inbesondere das Frühstücksbuffett, kann man für einen Aufenthalt nur empfehlen

  • zentrale Lage direkt an der Anlegestelle der Hurtigruten bzw. dem "Hafen",
  • wir wohnen im 7.Stock und haben einen schönen Ausblick auf die Berge bzw. die offene See
    (je nach Lage der Zimmer),
  • ein Frühstücksbuffet, dass in seiner Vielfalt kaum zu überbieten ist,
  • sehr über alle Maßen freundliches und serviceorientiertes Personal.
    Kaffee wird unaufgefordert am Tisch nachgeschenkt; das gebrauchte Geschirr ohne Geklapper lfd. vom Tisch geräumt,
  • dazu wird am Flügel dezent die richtige Musik zum Frühstück life gespielt und
  • der kleine i-Punkt im LuxusFußbodenheizung im Badezimmer :))

White Eagle brauchte erst einmal einen Kaffee extra, hatte er doch Krusbär in weiten Teilen der ohnehin recht kurzen Nacht bei seinem "brummen" bewacht. White Eagle bezeichnete es als 'lautes schnarchen......; 😮
verstehe ich gar nicht:  ich habe nichts gehört !! -einfach nur geschlafen-

Wir entschlossen uns, nach dem Frühstück noch ein bisschen zu Fuß den Nahbereich zu erkunden, da ab Mittag eine Wetterverschlechterung angesagt war:  Nebel sollte ins Tal ziehen.....

Der Rest des Tages bestand aus "Netzwerkeln", d.h. die den Insidern bekannten "Benzingespräche" mit anderen eingetroffenen HOG-Membern zu führen; altbekannte Gesichter freudig zu begrüßen und neue Leute kennen zu lernen.

Aus Deutschland war neben den Welfen aus Braunschweig, Jochen vom Aller Weser Chapter und natürlich Rudi mit dem Gefolge aus Breitenfelde vor Ort. Schön, auch wieder Member des ehemaligen Blue Coast Chapters (jetzt Stockholm Chapter) wieder zu sehen, die uns 2014 in Kiel besucht hatten. Man hatte sich viel zu erzählen, zumal die Anreisewege sehr unterschiedlich waren und somit viele Tipps ausgetauscht wurden.

Irgendwann, es war gefühlt 19.00 Uhr, stellten wir fest:  22:30 Uhr und immer noch so hell; trotz der anspruchsvollen Bierpreise wurde es wieder eine lange Nacht, denn die Life-Mucke fand erst um 01.00 Uhr ihr Ende.

Fazit:  schön war's und diese Art der "inneren Nässe" auch sehr auskömmlich.

Mit einigen Membern wollen wir morgen bei angesagtem Bilderbuchwetter eine Ausfahrt in den Süden der Inselgruppe machen.....

Wir werden berichten.....
im nächsten Blog

Krusbär & White Eagle

 

04.08./ 2. Tag auf den Lofoten

Donnerstag, 04.08.2016

Es war schon später früher Morgen, als wir auf den Zimmern die Verdunkelungsgardinen zuzogen;
ohne diese würde man aufgrund der fortdauernden Helligkeit auch mitten in der Nacht noch schwerer in den Schlaf kommen...
Kurz nach 08.00 Uhr machten wir uns wieder über das Frühstücksbuffett her.
Breite Vielfalt, optisch einladend präsentiert und lecker ist es auch noch......

Da hilft nur, sich ordentlich Zeit zu nehmen, um sich durchzufuttern (nächste Mahlzeit am Nachmittag ??), zumal auch die Aussicht auf den Hafen und die umliegenden Berge dazu einlädt, zu verweilen........

Ausreichend gestärkt starteten wir kurz nach 10.00 Uhr in Richtung Süden; zunächst auf der E10, dann nach ca. 30 KM links auf die '815' in Richtung Lenknes. E steht zwar für Europastraße, hat jedoch hier eher den Charakter einer nicht vielbefahrenen Landstraße.

Hohe Berge auf der rechten Seite und zur Linken "Wasser" in den unterschiedlichsten Farbtönen. Sehr kurvenreich ging es auf und ab; da macht biken Spaß!!  Am Ende einer kleinen Nebenstraße - irgendwo im nirgendwo- erreichten wir dann das Gelände einer alten Fischfabrik.......

Das der große Norwegendorsch zum trocknen auf die Holzgerüste gehängt wird (Stockfischverkauf nach Spanien, Italien und Afrika), war ja bekannt, aber hier trockneten an diversen Gestängen und in unzähligen Plastikwannen nur die Fischköpfe!! Gut, dass Bilder noch nicht riechen.....
Bei der Größe der Köpfe konnte man durchaus von mehr als 10 kg Lebendgewicht ausgehen -ist in diesen Gewässern hier wohl auch keine Seltenheit- Wir nahmen mal an, dass diese hier lagernden Reste als Futtermittel für eine im Fjord liegende Lachszuchtanlage dienen. Bis auf ein Rorbu-Center (ca. 30 zu mietende Fischer-Sommerhäuschen direkt am Wasser) war hier die Welt zu Ende.

  Wir cruisten noch  ein bisschen kreutz und quer und machten uns dann auf den Rückweg

Wieder in Svolvaer angekommen, brauchten wir ersteinmal einen kleinen Snack......; der dem Hotel gegenüberliegenden Bäcker mit der in der Sonne liegenden Terrasse  
...Cappucino, Baguette mit Salat, Kaffee.....


Am Abend kamen dann die Wikinger angesegelt und eröffneten offiziell den Harly-Event.

Danach floß Met in Strömen und die Party ging -wie nicht anders zu erwarten- bis zum frühen Morgen.
Kulinarisch waren auch nicht alltägliche Dinge auf der Speisekarte:

  • Fischburger (ist wie eine Fischfrikadelle im Hamburger-Outfit)
  • gegrilltes Walfleisch (Konsistenz eines feinen Steaks mit einem leberähnlichen Nachgeschmack)
  • Rentierburger (Wildgeschmack in Döner-Oprik)

Es wurde wieder 01.30 Uhr......😎😇

Was der nächste Tag brachte?

berichten wir im nächsten Blog

Krusbär & White Eagle

 

 

05.08./ 3. Tag auf den Lofoten

Samstag, 06.08.2016

Zum Frühstück fassen wir uns an dieser Stelle mal kurz: "...und ewig grüßt das Murmeltier!"
Unsere Genußstunde am Morgen ....gleicher Sitzplatz mit schönem Ausblick,
aber keine Langeweile in der Zusammenstellung unserer Teller....
😎😇🙂

Nach dem gestrigen Sonnentag hält sich das Wetter heute bei unserem Aufbruch gg. 10.00 Uhr in Grenzen; wolkenverhangen sind einzelne Gipfel und es fällt der Sonne offensichtlich schwer, sich durchzusetzen. Unser Weg führt uns 92 km in Richtung Südwesten, da dort zum einen die bekannte Surf- und Kitebucht bei Flakstad, zum anderen weitere Sandstrände sein sollen.
Für alle Fälle sind Badehose und Handtuch im Top-case mit dabei.

Wir starten bei angenehmen 12,5 Grad...., aber nach ein paar km empfangen uns nach einem Tunnel erfrischende 8,5 Grad und tiefhängende Wolken; die Natur erklärt uns, was man unter "Wolken wabern" versteht.


White Eagle entschließt sich, in der Hoffnung auf besseres Wetter, die nächste Möglichkeit auf einer Küstenstraße wieder Richtung Norden zu fliegen; Krusbär bleibt weiter auf der Südwestfährte.

Selbst bei diesem Wetter sind die hinter jeder Kurve lauernden Bilder faszinierend; bei Sonne sicher ein Farbenspiel sondergleichen. (Foto links)

Auch die Surf- und Kitebucht (Foto rechts) vermittelt einen kühlen Eindruck, wenngleich ein paar Unverdrossene hinter dem Kioskgebäude ihre Zelte aufgeschlagen haben.

Ein paar Kilometer weiter erreiche ich Ramberg; bei schönem Wetter hat diese Bucht durchaus karibisches Flair, sieht man einmal von den fehlenden Palmen ab.(Bild links)   
-bei Google Bilder findet man dazu tolle Aufnahmen-


Mir präsentiert sich der feine Strand allerdings temperaturtechnisch wenig einladend,
weshalb ich mich entschließe, die Badehose auch im Top-Case zu belassen.
Trotzdem hat sich der Weg gelohnt !!
Für den Rückweg nach Svolvaer heißt es wieder "Kurventraining auf der Nebenstraße entlang der Küste"
Es ist herrlich, die Kurven zügig mit Lenkerdrücken und Gewichtsverlagerung in Schräglage zu durchfahren. Bremsen und Gegenverkehr: Fehlanzeige. 

Bei der Rückfahrt signalisieren mir entgegenkommende Biker "langsam fahren" und ich entdecke einige km weiter einen 'Politi', der auf einem Campingstuhl sitzend mit einer Laserpistole in beiden Richtungen den fließenden Verkehr im Auge hat. Der eine oder andere Autofahrer spendet ordentlich aus der Urlaubskasse......

Im Hotel treffe ich auf White Eagle, der im Norden ebenfalls trocken unterwegs war;
er hat mit einer belgischen Gruppe eine Rundtour im Tiefflug gefahren.
Da sein Blick dabei aber nur auf die Straße fixiert war, wollen wir beide die Tour morgen noch einmal zusammen abfahren, um auch ein paar Fotos zu machen und die Natur zu inhalieren.

Am Abend geht es dann für uns beide wieder auf das Eventgelände vor der Hoteltür;wir treffen eine bunte Chapter-Mischung aus unterschiedlichen Nationen: Samen, Norweger, Isländer, Franzosen, Belgier, Spanier, Italiener, Deutsche, Norweger, Schweden, Dänen, Waliser, Finnen, Niederländer, Austria...... feiern wieder bis 01.00 Uhr.

aufgenommen gg. 21.00 Uhr !!

Was wir am folgenden Tag auf unserer Rundtour erleben,
das gibt es im nächsten Blog.

Krusbär & White Eagle

 

 

06.08. / 4. Tag auf den Lofoten

Montag, 08.08.2016

Was passiert, wenn
- die gewonnenen Eindrücke des Tages irgendwie sprachlos machen und die Worte fehlen ?
- die Gruppendynamik abends andere Prioritäten setzt?
- im Hotel kein WLAN funktioniert?

....man kommt mit dem Reiseblog ins Stocken; sorry...!!!

Nachdem White Eagle am Freitag in Begleitung einer belgischen Tiefflugstaffel einen rd. 100 KM langen Rundflug nördlich von Svolvaer unternommen hatte, wollten wir nach unserem entspannenden Morgenritual diese Tour am Samstag noch einmal genüsslich abfahren und nicht knapp unter der Schallmauer durch die Natur fliegen.
Also cruisten wir bei zunächst bedecktem Himmel auf der E 10 in Richtung Norden, um dann nach links auf die Küstenstraße nach Fiskeböl und Hadselsand abzubiegen. Vorbei an unserem Anreiseersatzhafen Fiskeböl 
offenbarte sich uns nach einigen Kilometern auf hügeliger Kurvenpiste das Geheimnis der guten norwegischen Milch bzw. und wohlschmeckender Rindersteaks:

glückliche Kühe im Sommerurlaub am sauberen Sandstrand..... BIO einmal anders!!

Weiter ging es auf der kleinen Küstenstraße, beschaulich, da hügelig und kurvenreich....

vorbei am malerischer Kulisse...tiefenentspannt....  Wir hatten das Gefühl, auf 2cm geschrumpft zu sein und sich jetzt als lebende Figuren in einer Modelleisenbahnlandschaft zu bewegen. Grüntöne an den Bergen in einer bislang nicht bekannten Form und Vielfalt; türkisblaus Farbschattierungen im Wasser ohne Ende. ..und hier hatte jemand den "Stöpsel" aus dem Fjord gezogen:.... am Ende kein Wasser mehr!!

...ein Zustand, der uns auf der Reise entlang verschiedener Fjorde wiederholt begegnete. Man erklärte uns, dies liege sowohl am Wind, als auch am Mond......wohl dem, der es wissenschaftlich belegen kann....WIR NICHT!!

Vor lauter "Entschleunigung" mußten wir uns offensichtlich an der Eismeerküste verfahren haben: ....doch bei genauerem Hinsehen entspuppte sich dieses Schild als Teil einer großen Sammelleidenschaft; hier hat jemand seit Jahren angeschwemmtes Strandgut gesammelt und sein Haus damit dekoriert....sehr beeindruckend !!

Nach 75 KM erschlagender Naturoptik und unzähligen Kurven machten wir an einem urigen Camping- und Hüttenplatz halt, um uns mit nordischem KEK zu stärken.
 KEK = Kaffee, Eis und Kuchen

Kann Urlaub anstrengend sein?? Auch die gemütlichste Tour hinterläßt ihre Spuren, wenn die Natur ihre Schönheiten zeigt und es schwer fällt, alle Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten. Wer Norwegen bereist  m u s s  sich dafür Zeit nehmen...
...und wenn knapp 2000 Biker zusammenkommen, feiern und zusammen sitzen, werden die Nächte sehr kurz. So auch der heutige Abschlußabend
 ....mehr wollen wir an dieser Stelle aber nicht verraten!!

Morgen geht es dann für 200 weiter mit der Anreise zum Nordkapp...; noch einmal 900 km an 3 Tagen.

Was uns da am 1.Tag erwartete (wer ist Rudi?)Wir berichten  im nächsten Blog

Krusbär und White Eagle

07.08. / 1.Tag Anreise Nordkapp

Mittwoch, 10.08.2016

Noch ein kurzer Blick zurück:
Es wurde schon wieder früher Morgen....und nicht nur diesem graute...; galt es doch gestern, sich von dem Großteil der in Svolvaer anwesenden Biker feucht und fröhlich zu verabschieden.

Der König der Vikinger war diesmal auf seinem Pferd gekommen,
um uns allen eine gute Heimfahrt und den Nordkappfahrern eine unfallfreie Tour zu wünschen:
stilecht sagte er "good bye" auf der Harley.
 
Nach der offiziellen Abschlußveranstaltung sollten am Samstag rd. 140 Mopeds und 200 Personen ihren Ride zum Nordkapp starten. Für die rd. 920 vor uns liegenden Kilometer wurden vom Veranstalter dabei folgende Rahmenbedingungen vorgeben:

  • Begrenzung der max. TN-Zahl aufgrund der Hotelkapazitäten
  • Aufteilung der Biker auf 7 Fahrergruppen, mit jeweils einem Front- und Rear-Roadcaptain
  • zeitversetzter Start der Gruppen im  Abstand von 5 Minuten
  • Anreise auf 3 Tage verteilt;  mit Pausenstops nach jew. rd. 100 KM

Nach einem letzten perfekten Frühstück ging es an das wiederholte packen, Moped aufrüsten......
und losfahren...? Weit gefehlt.... erst einmal zum Briefing aufstellen!!
White Eagle war in Gruppe 2, Krusbär fuhr in der Gruppe 5

Wir bruzelten noch eine Weile in der durchbrechenden Mittagssonne und die ersten kramten bereits die Sonnencreme raus, da die Wettervorhersage erfreulicherweise auch keinen Regen für die erste Etappe vorsah.

Tagesziel
: das Skigebiet in Malselv mit Pausen in Käringen und Bjerkvik

In Käringen trafen wir auf "Rudi"; er war zwar erst ca. 5 Jahre, wirkte aber sehr stolz und wartete interessiert auf der anderen Straßenseite; der "Knirps hatte es ordentlich drauf:
kaum angekommen, umringten ihn alle und wollten sich unbedingt mit ihm fotografieren lassen
bzw. ihn am liebsten "anfassen". Der arme kleine Kerl.... dabei hatte er überhaupt keine Berührungsängste..... auch nicht bei Krusbär
 

In Bjerkvik gab es um 15.30 Uhr nach dem Auftanken der Maschinen dann unseren Mittagssnack;
das Tanken der Maschinen ging trotz der großen Gruppe sehr schnell,
da jeder nur für Cash 100 NKR betankt wurde, um die Zapfsäule sofort für den nachfolgenden wieder frei zu machen. Mittagssnack: Kaffee, Kaltgetränke, Waffeln, Käse-/Wurst-Sandwich.
 

...der Stopp war die Attraktion im nördlichen "Noway". 

Gegen 18.30 Uhr erreichten wir dann trocken die für uns vorgesehene Unterkunft im hochgelegenen Skizentrum Malselv. Nach der steilen kurvenreichen Anfahrt lag die nächste Herausforderung darin, das richtige Bett zu finden. Es gab 7 baugleiche Häuser mit je 9 Ferienwohnungen á 6 Schlafplätzen. Der sonst gewohnte Hotelstandard hatte Urlaub: 6x Bettwäsche nebst Handtüchern standen in einem Wäschesack am Eingang....."do it yourself"
Dafür entschädigte das als Abendessen bereitgestellte warme Buffett......
 

White Eagle hatte mit Adlerblick beim erstmaligen Betreten seines Nestes eine Palette mit 24 Dosen Bier, sowie eine Flasche Jägermeister entdeckt und fix, vor den Blicken anderer geschützt, gebunkert. Nach dem Abendessen wurde dem unbekannten Spender bei guter Stimmung wiederholt gedankt.

Es galt Kräfte zu sammeln.... der nächste Tag sollte uns 380 km nach Alta führen
und wir mußten vorher noch tanken; Tankstelle16 km entfernt !! und gleichzeitig Startpunkt.....

See you later,
wir berichten im nächsten Blog

Krusbär und White Eagle

 

08.08. / 2.Tag Anreise Nordkapp

Mittwoch, 10.08.2016

Der frühe Morgen begrüßte uns in Malselv mit leichtem Nieseln, dass sich während unseres Frühstücks jedoch in dauerhaften Landregen steigerte.
Sollte es das mit schönem Wetter auf dem Weg zum Nordkapp gewesen sein....?
Selbst die Optimisten zweifelten an der Treffsicherheit der bisherigen Wettervorhersage.....

So nach und nach füllte sich das Tankstellengelände und es kam Leben in die Bude....bot doch der Shop noch eine willkommene Möglichkeit, einen wärmenden Kaffee im Trockenen zu sich zu nehmen. Wahrscheinlich machte der Pächter heute einen ganzen Monatsumsatz und hatte den Ohrwurm "...so ein Tag, so wundeschön wie heute.." im Kopf.

Es hatte sich gestern gezeigt, dass dieses Gruppenfahren deutlich anstrengender ist, als nur zu zweit durch die Gegend zu schubbern. Ein Vorder-Hinter- oder Nebenmann erfordern deutlich mehr Konzentration......und jetzt lagen wieder 380 km vor uns.
Die Tagesparole lautete:

  • 09.30 Uhr Lineup und Briefing
  • 10.00 Uhr Start der ersten Gruppe ab Tankstelle (Ort heißt Buktamo)
  • 11.30 Uhr Ankunft nach 100 KM in Skibotn (bei Bedarf Tankmöglichkeit); 30 Min. Pause
  • 12.00 Uhr Abfahrt nach Storslett 110 KM
  • 13.30 Uhr Ankunft Storslett; fester Tankstop und Lunch; Pause 90 Min
  • 15.00 Uhr Abfahrt nach Burfjord 70 KM
  • 16.00 Uhr Ankunft in Burfjord (bei Bedarf Tankmöglichkeit); 30 Min. Pause
  • 16.30 Uhr Abfahrt zur letzten Teiletappe nach Alta 100 KM
  • 18.00 Uhr Ankunft in Alta; Dinner und neuerliches Tanken

Ein irres Programm für so viele Biker...liest sich wie ein Höllenritt....und funktioniert nur bei bester Organisation!!

Wie bestellt ließ der Regen mit Abfahrt der ersten Gruppe nach. Es klarte zunehmend auf und es entwickelte sich zu einem durchgängig trockenen und sonnigen Tag.....
Es gab wieder viel zu sehen und zu entdecken.... Neben der schönen Natur und ihrer Farbenvielfalt lernten wir auch die Tücken norwegischer Straßenbaustellen sowie finstere bzw. lange Tunnel kennen, die aufgrund ihrer Feuchte und Kälte eher an einen Kühlschrank erinnerten. Absolutes Highlight aber war zum Abend ein Albinio-Ren rechts neben der Straße.

Kurz vor Alta sammelten sich alle Gruppen auf einem großen Parkplatz, um dann gemeinsam in Großgruppe in die Stadt zu fahren. Die norwegische Presse + das Fernsehen waren mit von der Partie und gefühlt die halbe Stadt stand am Straßenrand und begrüßte uns.

Pünktlich zu 18.00 Uhr kamen wir in Alta an
Ziel-Hotel war das Scandic-Hotel (vorbehaltlos zu empfehlen)

Nach dem Bezug der Zimmer gab es dann ein wieder einmal nicht zu toppendes Buffett.
- aus kalorientechnischen Gründen wollen wir an dieser Stelle auf Details verzichten -
....aber ja, natürlich gab es auch warmen und kalten Lachs...und...und...und...

Nachfolgend ein paar Impressionen des heutigen Tages.....
 

Ob wir auch trocken zum Nordkapp kommen ?
Wir geben die Hoffnung nicht auf....und berichten
....im nächsten Blog

Krusbär und White Eagle

 

 

09.08. / 3.Tag Anreise Nordkapp

Freitag, 12.08.2016

....da war er endlich, der mit Spannung und großer Vorfreude erwartete große TAG
an dem wir das NORDKAPP erreichen würden
Noch trennten uns vom befahrbaren nördlichsten Punkt Europa nur noch schlappe 240 KM...
-die es jedoch noch einmal in sich haben sollten-

Lineup vor dem Hotel -getreu dem Bikermotto: Tank voll, Blase leer- und Briefing war bereits um 08.30 Uhr, sodaß wieder mal frühes Aufstehen garantiert war. Die aktuelle Temperatur mit 16 Grad am Morgen unterschied sich nur unwesentlich von den 14 Grad, die die Temperaturanzeige vor dem Hotel bei Rückkehr vom mitternächtlichen Tanken ausgewiesen hatte.

Bei Sonnenschein fuhren wir um 09.00 Uhr los und erreichten nach 110 KM planmäßig unseren Pausenstop an einer Tankstelle/Kiosk/Restaurant in Olderfjord.

Der Weg dorthin führte kurvenreich auch über weite Ebenen, wo man dienstags bereits sehen konnte, wer donnertags an der Tür steht. Mehrere Rentierherden weideten neben der Straße, Gott sei Dank von uns durch einen langen Zaun parallel zur Straße getrennt. Für die Touris in den Bussen der Hurtigruten war der Bikerpulk natürlich noch ein zusätzliches Highlight auf ihrem Landausflug; der eine oder andere von uns dagegen fragte sich angesichts des Namens des Restaurants "Russen" ob wir zu weit gefahren waren...

Nach den obligatorischen 30 Minuten hieß es dann 'Endspurt'; fuhren wir bislang noch mitten durchs Land, hatten wir nun bis kurz vor Honningsvog (etwa30 KM vor dem Kapp) eine Küstenstraße vor uns..........und was für eine !!
Wir schlängelten uns zwischen steilen Bergen auf der linken Seite und dem Eismeer zur Rechten kurvenreich vorwärts bzw. auf und ab. Dabei hatten wir Gelegenheit, die historische Entwicklung der Leitplanke zu verfolgen:  von 'gar nichts', einzelnen großen Steinen über die klassische Stahlkonstruktion bis hin zur kniehohen Betonsockelplanke. Für die eine oder andere Abkürzung sorgen Tunnel..... lang, manchmal beleuchtet, aber immer kalt und feucht !!
Der längste war 7 KM und gefühlt nicht für Klaustrophobiebiker....

Nach einem Tunnel stand unser Begleitfahrzeug und winkte uns an den rechten Fahrbahnrand...

Wir warteten auf die noch folgenden Gruppen, da wir die letzten Kilometer polizeigeführt an das Kapp fahren sollten. ...und immer noch schönes Wetter !!
Ab Honningsvag ging es dann wieder ins Landesinnere und weg vom Wasser. Wieder kurvenreich bergauf und bergab, dann lange Geraden, die man aufgrund des starken Windes in Schräglage fahren konnte, um nicht von der Straße geweht zu werden....wir freuten uns schon auf den Rückweg!!

Dann endlich... Kugel und Gebäude lagen vor uns...wir waren am NORDKAPP !!
Schnellparken und dann ab zum obligatorischen Kugelfoto..... und wir hatten SONNE !!!!

Viel Beifall ernteten unsere beiden Waliser, die im Kilt und mit Dudelsack erst einmal ein paar Lieder zum Besten gaben.  Wir hatten auch Gelegenheit, uns im 3.Untergeschoß des Gebäudes einen Film anzuschauen, der das Nordkapp  auf einer 180 Grad Leinwand zu allen Jahreszeiten zeigt.
Dann noch ein Großgruppenfoto zu Erinnerung...der Fotograf stand auf dem  hohen Dach des Gebäudes.

Hinter uns schoben sich in beachtlicher Geschwindigkeit Nebel und dunkle Wolken vom Meer auf das Festland. Alle gaben jetzt "Gas", das Scandic Hotel Nordkapp in Honningsvag noch trocken zu erreichen..... mit dem starken Seitenwind war es einfach nur "g..."

Hier angekommen, gab es nach dem Bezug der Zimmer zunächst ein Willkommensbier (leider auf eigene Kosten), woraus sich dann eine gemütliche Abschlußfeier mit Menü und Life-Musik, die bis um 02.00 Uhr andauerte.
 

Es gab auch gruppenübergreifende Kontakte:
White Eagle aus Gruppe 2 mit Road Captain Kristi/Gruppe 5.

Nicht alle waren jedoch bis zum Ende der Veranstaltung mit dabei, da morgen die individuelle Abreise, z.T. schon sehr früh, erfolgen sollte. (der erste fuhr bereits um 05.00 Uhr los)
witziger Umstand: alle fahren zunächst 110 KM in eine Richtung, nämlich südwärts !
In Oldensfjord besteht dann die Möglichkeit nach Süd-Osten in Richtung Finnland abzubiegen.

Für welche 'Flugroute des Cruisens' wir uns entschieden haben
und wie es uns dabei mit dem Wetter erging..
berichten wir im nächsten Blog
Krusbär & White Eagle

10.08. / Abreise Nordkapp....Honningsvag - Kautokeino 365 KM

Freitag, 12.08.2016

Heute startete wieder das Zeitfahren als einzelner oder in Gruppe, ging es doch darum, die Heim- oder Weiterreise anzutreten und das Nordkapp in südlicher Richtung zu verlassen. Auf den ersten 100 KM hat man bis Olderfjord noch einmal das gemeinsame Vergnügen mit der Küstenstraße..... erst dann verzweigt sich die Straße in Richtung Alta(Norwegen) und Finnland.

Der erste Blick aus dem Fenster am frühen Morgen machte gute Laune: die Sonne schien....
(zumindest auf dieser Fensterseite) Auf dem Weg zum Frühstück sah man dann die rückwärtige Bescherung:

Es nieselte und fieselte so vor sich hin und die tiefhängenden Wolken verhießen nichts Gutes....,
also erst einmal in Ruhe und ausgiebig frühstücken und sich mit den anderen austauschen, wie sie für sich die Rückfahrt planen.
In der Ruhe liegt die Kraft, as time goes by...die Wetterlage ändert sich hier pemanent !!
In einer  Regenpause sattelten wir unsere Bikes und fuhren erst einmal zu nächsten Tanke, um aufzufüllen (keine ganz so schlechte Idee, wie sich später zeigte) Die Regenjacken ließen wir an; wir nutzen sie über den GoreTex-Jacken als zusätzlichen Wind-/Kälteschutz.

Da wir jetzt allein unser Tempo bestimmen konnten, drehten wir ordentlich am Gas, um der lauernden Schlechtwetterfront zu entgehen. Der Wind allein war schon eine Herausforderung für sich, da in den Schluchten unerwartet Fallwinde auftraten; White Eagle schätzte Windstärke 5, in Böen auch mal 7.

In schneller Abfolge gab es die Links-/Rechtskombinationen in Verbindung mit einer gefühlten Achterbahnfahrt durch ups und downs...... dann mal wieder in Schräglage geradeaus.. Es machte einen Heidenspaß, sich hier auszutoben und mit der Natur zu messen.
Mal überholte man selbst, andermal wieder wurde  man selber von noch schneidiger fahrenden Bikern überholt.

  An einem Parkplatz entdeckten wir die Member vom Breitenfelder Chapter. Sie hatten nicht etwa vor den stürmischen Böen Zuflucht an einer überdachten Infowand gesucht, sondern Ihr Road Captain hatte sie in Honnigsvag nicht an die Tanke geführt.
Einem Teil war dann hier auf halber Strecke der Sprit ausgegangen. Jetzt war der RC los, um Nachschub zu organisiern.....
und die anderen warteten kameradschaftlich mit.

Wir hatten uns entschieden, zunächst die aus dem Hinweg bekannte Strecke der E6 weiter bis nach Alta zu fahren, dann jedoch für die restlichen 130 KM auf die 93 Richtung Kautokeineo abzubiegen.

White Eagle hatte sich wieder aufgeschwungen und die Wolken geteilt;
es wurde zusehends sonniger....


....wir waren in weiten Teilen allein unterwegs...

Gegen 16.30 Uhr erreichten wir das Thon-Hotel in Kautokeino; die Lage war schon nicht schlecht:

....und es erwartete uns nach dem Auspacken im Zimmer dann noch eine kleine Überraschung
Ein Frischluft-Jacuzzi !! Entspannung pur...genau das richtige nach diesem Ritt....
Nach fast einer Stunde quälten wir uns aus dem warmen Wasser !

Da gutes Essen bekanntlich Leib und Seele zusammenhält,
gönnten wir uns am Abend noch einen kleinen Elchteller:
 
Damit es besser rutscht, gab es dazu ein Bier, na ja und dann noch eins..... und zum besser schlafen.....

Die morgige Tagesetappe führt uns dann nach Jokkmokk (Schweden); wir kreuzen dabei FINNLAND....

Über diese 440 KM berichten wir
im nächsten Blog
Krusbär und White Eagle

 

 

11.08. / Kautokeino - Jokkmokk 442 KM

Freitag, 12.08.2016

Von der gestrigen Wetterschönheit war heute Morgen beim Blick aus dem Fenster in Kautokeino nichts mehr zu sehen; wolkenverhangen regnete es vor sich hin !!

Die beste Art damit umzugehen: schön in Ruhe frühstücken und abwarten
Die Thon Hotel Gruppe strebt danach, in Qualität und Service die Nr.1 der Hotelanbieter im Norden zu sein; die beiden Hotels in Svolvaer und Kautokeineo liefern sich bei der Vielfalt des Frühstücks ein fortwährendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Aufgrund des Ambientes (Hafenblick und Pianomusik) sehen wir (subjektiv) aber Svolvaer als Sieger............ -es gibt daneben noch Olso und Bergen-
  

Gut gestärkt machten wir uns auf den 442 KM langen Weg nach Jokkmokk (Schweden)
Erfreulicherweise hatte es bei unserem Aufbruch bereits aufgehört zu regnen.
Wir hatten mit der Straßenführung insofern Glück, dass wir immer an den dichten Regenwolken vorbei fuhren, ohne etwas abzubekommen.

Ehe wir uns versahen, waren wir an der Staatsgrenze zu Finnland angekommen; ein hochgeklappter Schlagbaum, ein paar Schilder ...das war's..... und wir cruisten nun durch das Land der Lappen.....
Die Landschaft veränderte sich nicht wirklich, aber White Eagle machte einen guten Job:
- mit ein paar Flügelschlägen teilte er die Wolken, sodaß wir weiter trocken biken konnten
- am Boden hatte er seine Hilfstruppen (Andrea B., Wolfgang P. und Helene F.) aktiviert;
  spätestens, als Helene atemlos durch die Wälder eilte, brauchten wir keine Rentiere mehr am
  Straßenrand zu fürchten....... 
Wir kamen uns bei unsere Fahrt vor, wie auf einer überdimensionalen Landebahn:
eine breite Straße für sich alleine und kilometerlang kein Gegenverkehr

So schnell, wie wir Finnland erreichten, verließen wir es nach 100 KM auch wieder und hatten jetzt noch knapp 300 KM auf schwedischer Piste vor uns. Die Straße war grundsätzlich in einem guten Zustand.....breit...trocken...gut einsehbar...langgezogene Kurven, in die man sich richtig gut reinlegen konnte und lud somit zu 'flottem Fahren' ein.
Wir spürten den Unterschied zwischen Motorradfahren und Cruisen:
beim Cruisen wird nicht gebremst.

Schade ist nur, dass man die Bodenwellen in der Fahrbahn quasi erst dann "sieht", wenn man sie gerade durchfährt. Das eine oder andere Mal wurden wir mächtig aus dem Sattel gehoben und die Stoßdämpfer auf eine harte Probe gestellt.....aber es machte SPASS!!

Etwas besonderes sind auch immer wieder die skandinavischen Straßenbaustellen: einfachst ausgeschildert, dafür mitunter aber kilometerlang und für Überraschungen gut.
Ein besonderes Exemplar erwartete uns kurz vor Jokkmokk
auf 21 KM Teilerneuerung der Fahrbahn !
Den Untergrund hatte man schon mit Granulat aufgeschüttet und in Teilen verdichet. Wir schlängelten uns vorsichtig durch die ausgefahrenen Spurrinnen, immer bis zum nächsten Fahrbahnabsatz.

In Jokkmokk angekommen, suchten wir auf dem Weg zum Hotel schnell noch eine Tankstelle, um zum einen für die morgige Weiterfahrt vollzutanken, aber auch, um die Mopeds noch etwas anzuhübschen.
Praktischerweise konnten wir uns dort auch gleich unseren Abendsnack besorgen.

Das Hotel selbst lag wunderschön ruhig an einem See und versprühte den Charme eines alpenländischen Skihotels aus den 60er Jahren mit ausreichendem Parkraum: Kiefereinrichtung auf den Zimmern, Geweihe an der Wand, ausgestopfte Tiere (Bär/Wolf) im Speisesaal. Aber sonst war alles soweit OK.

   
Wir gönnten uns nach der Dusche noch einen kleinen Abendspaziergang und genossen die Umgebung.
Frische Luft macht müde....und kaum zur Ruhe gekommen bekam Krusbär den Auftrag,
noch schnell alle umliegenden Bäume zu roden...

Morgen geht's dann weiter in Schweden südwestlich nach Hemavan.
Wir werden berichten !! Ihr werdet lesen !!
...im nächsten Blog
Krusbär und White Eagle
 

 

12.08. / Jokkmokk - Hemavan 390 KM

Freitag, 12.08.2016

....und täglich grüßt das Murmeltier ??
- ein erholsamer Schlaf im Hotelbett
- ausgiebiges, reichhaltiges Frühstück
- Start bei bewölktem Himmel
- stetige Wetterbesserung über den Tagesverlauf
- Straßen, wie sie zum Moped fahren nicht schöner sein könnten

Zur Abwechslung regnete es leicht, als wir dann endlich um 10.00 Uhr in Jookmokk losfahren konnten;
Krusbär hatte irgendwie getrödelt...... nun trennten uns von Hemavan noch 390 KM !!

Raus aus der Stadt, rein ins Gelände..... same procedure as yesterday
es klarte auf und die Straße gehörte in ihrer Schönheit und Gänze wieder uns, YEAH!! 

H A L T !!  ...da war doch etwas !! 
White Eagle hatte sie entdeckt....
wir waren nicht alleine hier.....

 

Eine Herde Rentiere graste an einer Anhöhe auf der linken Straßenseite, diesmal nicht durch einen Zaun von uns getrennt. Wir waren froh, dass sie uns nicht auf der Straße entgegen kamen. Im Laufe des Tages hatten wir noch mehrere Begegnungen mit Einzeltieren, die auf oder aber direkt neben der Straße waren.
Grundsätzlich gilt: ist ein Ren auf der Fahrbahn, Warnblinker an und Tempo drosseln, ggf. stehen bleiben. Gerade noch am linken Fahrbahnrand, laufen sie im nächsten Moment schon quer zur Fahrbahn. unberechenbar !!

Der Rest des Tages verlief unspektakulär; wir hatten über weite Teile der Strecke wieder unseren Fahrspaß, den uns auch die Bodenwellen nicht nehmen konnten. Am späten Nachmittag verließen White Eagle seine magischen Kräfte und es fing an, zu regnen.

Unsere Unterkunft, Hemavans Fjällcenter, entpuppte sich bei Ankunft als ein ehemaliges militärisches Gelände, deren Gebäude jetzt von einem Privatinvestor quasi als Wanderheim bzw. Skihotel geführt wurden. Schnell geduscht, die Betten bezogen und dann ab in die Bar/Restaurant.

Der dortige Meisterkoch zauberte uns noch ein Entrecote mit leckeren Beilagen und natürlich BIER.
Wir saßen noch lange zusammen und bekamen eine Menge interessanter Geschichten zu hören.
(u.a. zu Unfällen mit Rentieren)

Als wir in unsere Zimmer gingen, bemerkte White Eagle eine deutliche Abkühlung !!

Ob wir am Morgen unsere Scheiben freikratzen mußten
und unsere Maschinen noch ansprangen...
darüber mehr im nächsten Blog
Krusbär & White Eagle

13.08. / Hemavan - Trondheim 413 km

Samstag, 13.08.2016

 

  Das wir unser Fühstück um eine gute halbe Stunde nach hinter verschoben, hing nicht etwa mit der gut gefüllten Bar von gestern Abend zusammen....
Nein, es hatte nachts kräftig geregnet und das Wetter war sich auch um 08.00 Uhr früh noch nicht sicher, was es nun eigentlich machen wollte. Zudem hatte irdgend-jemand an den Temparaturen gedreht.......die 10 Grad fühlten sich mit etwas Wind durchaus "einstellig" an und White Eagle wußte beim aufwachen, warum er besser die voreingestellte Heizung in seinem Zimmer nicht hätte zurückdrehen sollen......

Also abwarten und auf Besserung hoffen......
Nach ordentlichem Frühstück (Marke 'Wanderheim', das schafft Grundlagen) trollten wir uns erstmals in kompletter Regenmontur über den GoreTex-Sachen zur Tankstelle, um die letzte Luft aus dem Tank zu lassen.
Schön, wenn dann die Kreditkarte gut in der Innentasche verpackt ist.....also wieder ausplünnen.


By the way: die Reisekasse vorab in NOK zu tauschen und mit zu schleppen, ist heute nicht mehr 'notwendig'; hier wird alles, selbst der Kaffee/die Cola an der Tanke mit Kreditkarte gezahlt; viele Tankstellen sind auch nur noch Tankomaten ohne Personal. Also kleiner Handbestand an Bargeld reicht.....  a b e r   Kreditkarte(n) mitnehmen

Den ganzen Tag konnten/wollten wir nun auch nicht abwarten........
Heute hatten wir uns 413 KM bis an die Ausläufer von Trondheim vorgenommen. Die nächste Tankstelle lag ungefähr 180 KM entfernt; dies lag daran, dass uns der Weg quer durch das Hochfjäll führte. Der Regen war unser ständiger Begleiter; angenehm war, dass uns die Regensachen - da auch winddicht - gut gegen die allmählich sinkenden Temperaturen schützten. Bei abgelesenen 6 !! Grad waren die letzten Schneereste an den Berghängen zum Greifen nahe.... und die KM-Restanzeige der Tankuhr lief ihren Count-down.

Den Dingen "up/down...links/rechts...Bodenwelle" hatte man hier eine Endlosschleife gesetzt........

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir auch den letzten Winkel umfahren und es ging wieder bergab.
Wir erreichten die E6 und damit wieder ein Stück weit mehr die Zivilisation.....der Verkehr wurde dichter und man sah auch wieder einmal "Menschen".

Da sich das Wetter beständig "schlecht" hielt, steuerten wir auch gleich die nächste Tankstelle an. Moped hungrig, Fahrer durstig + hungrig, also längere Pause.
Half auch alles nichts, es regnete munter weiter........

Erst auf den letzten 100 KM riss der Himmel auf und die Sonne setzte sich allmählich durch.

In der Abendsonne erreichten wir dann unser Hotel, das Radisson blue Airporthotel in Trondheim.
Der Flughafen Trondheims liegt ähnlich dem Münchner Flughafen etwas weiter nördlich vor dern Toren der Stadt (32 km) Die Zimmer in diesem 4 Sterne-Hotel lagen mit Blick zur Landebahn im 4.OG.
Wer jetzt denkt, dass der Flugbetrieb stört und für die Übernachtung hohe Kosten zu zahlen sind,
der irrt:
- gg. 22.50 Uhr landete eine verspätete Maschine aus Antwerpen;
  habe sie zwar gesehen, aber trotz Ohren spitzen nichts gehört
- der Preis lag als "Sonderangebot" ü/ TRIVAGO-Plattform gebucht unter den Innenstadt-Hotels
man beachte den schönen Himmel !!

Morgen soll es dann ein Kurztripp werden, nur 252 KM bis MoldeI
"Ist ja fast eine "Frühstückstour", sagte ein Member unseres Chapters
"Ihr fahrt 4 bis 5 Stunden", sagte das Navi
Wie es war und ob das Wetter mitspielte, berichten wir !!
Im nächsten Blog !!
Krusbär & White Eagle

 

 

14.08. / Trondheim - Molde 252 KM

Sonntag, 14.08.2016

Bevor wir gleich zum heutigen Tag kommen,
schnell ein Zwischenfazit zu unseren bislang gewonnenen Erkenntnissen:

    • zu planen, im Norden so lange zu fahren, bis es dunkel wird.........geht ja gar nicht!!
      -bis spätestens 18.00 Uhr sollte man in seiner Unterkunft sein-
    • ab ca. 16.00 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergkuppen und es wird merklich kühler....
    • 'der Weg ist das Ziel'; cruist als Biker über kurvenreiche bis spitzverwinkelte Nebenstrecken!
  • plant als Gruppe >3 alle 100 KM eine kleine Pause ein; kalkuliert eine max. Tagesstrecke 250-300 KM; die Pausen für Fotoshooting addieren sich und sind Zeitdiebe 😎
    • will man nicht 'Strecke machen', dann auf Hauptstraßen ausweichen
    • es gibt doch nichts schöneres, als eine entspannende ausgiebige und heiße Dusche nach dem "Eintreffen" in der Unterkunft, ohne dass man 
      - eingeseift nach weiterem Kleingeld für den Duschautomaten suchen muß,
      - im Gemeinschaftsduschraum den eigenen Duschmarathon abbrechen muß, 
        weil ein Dritter schon fröhlich pfeifend auf sich aufmerksam macht
    • aufgegebene Geschwindigkeitsbegrenzungen sollte man einhalten, da
      - der Mann von der Politi mit der Laserpistole erst sehr (zu) spät gesehen wird,
      - man in den norwegischen Baustellen ohnehin nicht gefahrlos schneller fahren kann,
      - die als Fahrbahn getarnten Bodenwellen einen sonst fast aus dem Sitz heben und
      - manche Kurve erst im Scheitelpunkt ihr wahres Gesicht zeigt.

 

Auf ein Frühstück in einem 4 Sterne Hotel muß man nicht gesondert eingehen...
RADISSON immer wieder gerne.

Wir ließen uns wieder Zeit, da die letzten Tage immer eine Besserung des Wetters im Laufe des Tages gezeigt hatte. Die Wege zum Aufpacken der Maschinen waren für uns sehr kurz, da wir unsere Dickschiffe netterweise direkt neben dem Hoteleingang parken durften ...(nix Parkhaus gegenüber..)

Nach nur ein paar KM auf der vielbefahrenen E6 wechselten wir auf eine kleine parallele Küstenstraße, die wieder alle Vorteile für den Biker vereinte: kurvenreich, wenig Verkehr und gute Aussicht.
Hinter Trondheim wechselten wir dann auf die E39, die uns kurvenreich, immer mal wieder direkt am Wasser entlang, letzlich nach Molde in die ROSENSTADT führte.

Je länger wir fuhren, desto besser wurde das Wetter und es dominierte wieder das Farbenspiel aus
- weiß/blau: Himmel + Wolken
- türkis/schwarz: Wasser
- grün: bewaldete Hänge und Täler und
- gelb: Fahrbahnmarkierung und Sonne

 
Irgendwann hatten dann Fahrer und Maschine Hunger/Durst......

Die Tankstelle entpuppte sich als überregionales PIZZA-Eldorado;
es ging Schlag auf Schlag mit den telefonischen Bestellungen und wir genossen "URLAUB"


Die Rahmenbedingngen:
- sonniges Wetter,
- eine gute Pizza brüderlich unter Bikern geteilt,
- eine kurvenreiche Küstenstraße mit gegenüberliegendem Bergpanorama
- es lief das Lied "Maschi" von Gianna Nannini, als wir in die Stadt cruisten....

Kleiner Selbstversuch ??
....klickt auf diesen Link, ....lehnt Euch zurück, 
....schließt die Augen, .....denkt an die Rahmenbedingungen 
....hört das Lied und achtet auf die Bilder vor Euren Augen!!

Gegen 16.30 Uhr kamen wir am Hotel an. Der Weg durch die Stadt führte immer nur geradeaus durch fast ein Dutzend Kreisverkehre. Hier können sich deutsche Stadtplaner ein Beispiel nehmen, da selbst bei stärkerem Verkehr alles immer im Fluss ist.
Das Hotel lag direkt am Yachthafen und war mal wieder der krönende Tagesabschluß für uns.
 Blick vom Steg auf das Hotel
Welcome Bier auf der Terrasse
 Blick aus dem Zimmer

...und die MS Lofoten, ein uraltes, ehemaliges Postschiff der Hurtigruten,
jetzt aus Island kommend auf dem Weg mit Kreuzfahrern zum Geirangerfjord.

Alles in allem wieder ein toller Tag mit unvergesslichen Eindrücken.

Ob wir das morgen noch toppen können....
mit der Etappe, die uns über die Trollstiegen zum Geirangerfjord führt ??
Wir werden berichten...
im nächsten Blog
K
rusbär & White Eagle

 

15.08. / Molde - Skjak 242 KM

Sonntag, 14.08.2016

Um 08.15 Uhr wurde zum Angriff auf das Frühstücksbuffett geblasen. Vom schönen Ausblick auf den Hafen und das gegenüberliegende Bergpanorama hatten wir aufgrund der 'tiefhängenden Suppe' nicht viel.
Scheun'n Schiet, denn für unsere Zwischenziele "Trollstiegen" und "Geirangerfjord" konnten wir diese Wetterverhältnisse nicht wirklich gebrauchen.....
 fertig .......nur noch abwischen !!! Wir konnten starten...

Auf die Fähre nach Vestnes vor der Hoteltür hatten wir verzichtet, brachte sie weder einen zeitlichen Vorteil noch eine Einsparung an KM bis zum Etappenziel Trollstiegen. Wir fuhren 5 KM auf der E 39 vorbei am Flughafen zurück und tauchten dann rechts ab ein in das Reich der Trolle....die Reise auf der Staatsstraße 64 beginnt gleich mit einem langen Tunnel, der unter dem Fjord durchführt. Tunnel und Brücken wechselten sich auf dieser Straße ab, bis wir an die erste kleine Fähre kamen. Roll-on -Roll-off im 15 Min.-Takt.; auch diese kleinen Fähren können ohne weiteres mit Kreditkarte gezahlt werden. Ruck-zuck ging es weiter.....

Nach ein paar KM in der Kategorie "kurvenreich" erreichen wir dann die nördlichen Ausläufer der Trollstiegen.


Der Trollstigen ist Teil der Provinzstraße 63 und führt vom Isterdal in elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung hinauf zur Passhöhe. Dabei überwindet er eine Höhendifferenz von 405 m und erreicht 700 moh. Im weiteren Verlauf erreicht die Straße eine Höhe von 850 m. Auf halber Strecke führt die Straße zudem über einen eindrucksvoll rauschenden Wasserfall, den 320 Meter hohen Stigfossen.
Die Straße wurde am 31. Juli 1936 nach achtjähriger Bauzeit von König Haakon VII für den Verkehr freigegeben. Sie ist auch heute noch nur wenige Meter breit, manchmal fast einspurig, so dass man entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen muss. Wegen des schroffen Geländes gibt es kaum Möglichkeiten anzuhalten. Erst oben am Beginn eines Hochtales kann man auf einem großen Parkplatz verweilen oder in der Trollstigen Fjellstue einkehren. Ein Spaziergang von wenigen hundert Metern bringt den Besucher zu Utsikten (dt. „die Aussicht“), einem Aussichtspunkt, von dem aus man den gesamten Verlauf der Straße überblicken kann.

SO WEIT, SO GUT...
wir standen -natürlich mit Dutzenden anderer Motorrad- und Autofahrer- auf dem letzten Parkplatz an der Nordseite. Dort gab es die üblichen Infos für die Touris und wir bewunderten den imposanten Anblick der steilen Spitzkehren, soweit wir bei den Witterungsverhältnissen schauen konnten. So so, Haarnadelkurven....schamlos untertrieben !!

SEHR SCHÖN, aber wer hatte gesagt, dass wir sie fahren sollten/wollten ? 
Fahrstuhl.... Rolltreppe.... Lastenaufzug.... Fehlanzeige !! Jetzt umkehren ??? quel blamage....

Blieb uns also nur, an diesem 'Point of no return' irgendwann den 1. Gang einzuzlegen und seinem Schicksal entgegen zu fahren. Es sah schon beeindruckend aus, wie sich da so die BMW-Fraktion und japanische Reisschüsseln geschmeidig von unten rauf, oder aber auch von oben herunter bewegten;
einzig unterbrochen von ein paar Autos
 und ein paar Bussen.... nein, keine VW-Busse... REISEBUSSE und WOHNMOBILE......alles was die Zunft an Länge und Breite zu bieten hat.
Norddeutsches Motto: nicht lang schnacken, Kopp in Nacken..... White Eagle schoß los und auch Krusbär setzte das Dickschiff in Gang...... immer mit dem Blick nach oben.....
Nee nee, nicht wo der Eagle war, sondern was von oben an der Kehre entgegen kam....

Was hatten wir erst im Mai beim Fahrsicherheitsstraining gelernt: Guckst Du doof, fährst Du doof!!
und meint damit: wohin Du guckst, da fährt dein Moped hin.....
Ja, aber bitte jetzt gaaanz eng um die Kurve......und...halt...nicht vor den Berg....

Der Adrenalinspiegel stieg und die ersten Schweißperlen machten sich auf der Stirn breit; vom kleinen Whity war schon längst nichts mehr zu sehen...... Oh..Halbzeit, da vorne ist ja rechts der Wasserfall....hübsch anzusehen......
......., genauso wie der Bus der gerade quer aus der nächsten Kehre von oben kam.

Ohhh, sieht ja verdammt eng und knapp aus....besser mal anhalten....und vorbei lassen !!
Alles gut !!..aber jetzt wieder mit mehr als 500 Kilo am Berg anfahren...
....schönen Gruß von der Kupplung.

Ein Dickschiff ist natürlich nicht so wendig....und dann noch ein gebirgsunerfahrener Fahrer......

Ein Unglück kommt selten allein. Ihr werdet verstehen, dass es von dem Aufwärtssdrama keine Fotos gibt, aber nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir -oder besser : endlich Krusbär-  auch den zuvor angesprochenen  Aussichtspunkt. Sehr moderner Glaspalast im nordischen Stil, mit der Möglichkeit, über angelegte Stahlstege zu weiteren Aussichtspunkten ins Tal zu kommen.

Nachfolgend ein paar Knipseindrücke:
...ist man dann oben, schaut alles nur noch halb so schlimm,
RESPEKT an alle "Bezwinger", besonders aber an die, die mit SOZIA fahren !!

Die Zeit drängte, da wir ja noch den Geirangerfjord -eines der vielen Fotomotive Norwegens- auf dem Zettel hatten. Auf der Südseite der Trollstiegen ging es zwar etwas weniger steil, aber dennoch sehr kurvenreich weiter.... und nicht nur bergab. Das verlangte nochmals hochkonzentriertes Fahren !!

ENDLICH !! Der GEIRANGER !!! .....zwar noch etwas weiter weg, aber ein erster Blick von oben zeigte uns, dass wir mal wieder nicht alleine waren....
  ....gleich 3 Kreuzfahrer !!!!
1x AIDA, 1x MSC und 1 kleiner Engländer.......
 der Riese MSC machte sich dann als erster auf....

Wir hatten noch eine Menge Spaß:
- zum einen Fahrspaß,
  da wir wieder serpentinenähnlich bis auf die Wasserhöhe in den Geiranger hinab fuhren
- zum anderen mit den Touris an den Aussichtsplattformen, die uns auch gern als Fotomotiv nahmen,
  insbesondere hatte es der kleine Sttoff-Adler auf White Eagles Top-case den Chinesen angetan.....

u n d
  was wir gar nicht auf dem Zettel hatten: 

....am anderen Ende des Geiranger Fjordes geht es ja auch wieder nach oben.....und wie !!!
also: Trollstiegen die 2. !!

An einer geraden Stelle hatten sich ein deutsches WoMo und ein niederländischer VW-Bus sehr lieb.... beim schnellen vorbeifahren mal eben kurz gekuschelt.....und der VW-Bus hatte keinen Fahrerspiegel mehr.....  
nur gut, dass wir mit unseren rollenden Wohnzimmern doch etwas schmaler sind!!

Oben angelangt, überlegten wir, ob wir als Zeitfahren noch einmal bis zum nördlichen Beginn der Trollstiegenauffahrt zurückjagen, um dann wieder umzukehren und in Richtung vorgebuchte Unterkunft zu fahren....Preisgeld: Gewinner bekommt ein Bier unnd Verlierer putzt die Mopeds...
-welche Strecke von beiden die größere Herausforderung war: schwer zu sagen !!

Da wir aber noch 85 KM mit einem hohen Anteil Bergstraße vor uns bis nach Skjak hatten, verwarfen wir die Zeitfahrerei. War auch besser so, da wir dann die Restroute beim Fahren noch einmal auf 'erweiterte Nebenstraßen' umstellten und uns damit "kurvenreich" mehr Zeitaufwand bescherte.

Es war 18.20 Uhr als wir dann, von den Eindrücken des Tages mehr als erschlagen, unseren Zielpunkt erreichten.

Wie die Bärenhöhle und das Adlernest im "Turistheim Skjak" aussahen und was wir auf unserer Anreise zum letzten Übernachtungsort auf unserer Rundreise so erlebten,
berichten wir im nächsten Blog
Krusbär & White Eagle
 

17.08. / rund um Hönefoss

Sonntag, 14.08.2016

Da war er nun, unser Puffer- bzw. Brückentag in Hönefoss,
einkalkuliert, falls uns auf der Reise etwas dazwischen kommen  sollte...

War es ja aber Gott sei dank nicht und von daher konnten wir den Tag ganz entspannt angehen:
länger schlafen, noch ausgiebiger frühstücken und dann gemütlich noch ein letztes Mal loscruisen.

Wir hatten uns eine Rundtour um den Tyrifjord zusammengestellt; Rundkurs knappe 100 KM.
.....und die Straße führte weitestgehend direkt am Fjord entlang...... YEAH!!  KURVEN !!!

WAS FÜR EIN WETTER !!!  Wolkenloser blauer Himmel und Sonne ohne Ende.....den ganzen Tag!!!

Leider hatten wir die Rechnung ohne die Natur gemacht..... ein Teil der Straße war nach einem Erdrutsch gesperrt und das bescherte uns eine lange, hübsche Umleitung mit für uns inzwischen ungewohntem dichten Verkehr in den Ausläufern Oslos.  Aber bald hatte uns der alte Weg wieder.....

Wer hier (Moped) fährt, muss gönnen können und verzichten lernen.... weil ??

  1. Du kannst nicht nach jeder Kurve anhalten, um die schönen Dinge,
    die sich hier zeigen, zu fotografieren; 
    dann kommst Du nämlich nicht weiter.....
  2. die Dinge wiederholen sich hier in einer beneidenswert schönen Endlosschleife....
    (Wasser, See, Himmel, Aussicht, Berge...)

Am späten Vormittag entdeckten wir eine schöne Badebucht und gönnten uns erst einmal ein schönes Sonnenbad; die Badeinsel lockte zwar, aber die Wassertemperatur ließ alle Träume platzen. Am liebsten wären wir aber hinterher nur noch in Badehose weitergefahren.
Helm & Badehose... was für ein Anblick !!!🤐😢😎

Nach einem kurzen Mittagssnack ging es dann weiter in Richtung Hotel.
Sundowner in der untergehenden Sonne auf der Terrasse und die Bierpizza special waren unser Abend- und Abschiedsgenuß, da es am Donnerstag auf die Fähre in Olso geht.
Das bedeutete noch 'Packstress', denn man sollte versuchen, nur mit 1 Tasche, die man schnell zur Hand hat,  in die Kabine zu gehen.  (in/auf dem Top-Case?)

Natürlich gab es zum heutigen Tag auch ein paar Fotos.......
  

Wir sind gespannt, ob es von der Fährüberfahrt noch etwas besonderes zu berichten gibt,
werden uns aber noch einmal mit einem Blog melden,
dann dem letzten.....
Krusbär & White Eagle

 

16.08. / Skjak - Hönefoss 330 KM

Sonntag, 14.08.2016

Unsere gestrige Bleibe 'Turistheim Skjak' empfing uns in freundlicher Sonnenlage.

Nest und Höhle waren bereits bezugsfertig hergerichtet....
Uuppsss, falsche Fotos, jetzt aber richtig.....
  
Auf einem sehr weitläufigen Gelände standen zum einen mehrere kleine Hütten zum anderen große Blockbohhlenhäuser, in denen die Ein- und Zeibettzimmer untergebracht waren. Alles war urig mit viel Holz eingerichtet. Unsere Zimmer waren gut 20 qm groß und wir konnten bequem durch die Fenster be- und entladen.

Bereits auf dem Weg vom Geirangerfjord nach Skjak hatten wir 3 neue Freunde gewonnen und hofften sie bei der Weiterfahrt nach Hönefoss wieder zu treffen.

Aber erst einmal begann der Tag mit einem guten, diesmal etwas rustikalerem, Frühstück....nein, kein Rührei, ausgelassenen Speck und warme, mit Käse überbackenen Tomaten....... aber wie immer FISCH, wenn auch keinen geräucherten Lachs. Die Brötchen waren handlich aber wir fühlten uns wohl. Während der Frühstücksraum groß wie ein Kirchenschiff war, hatte White Eagle Probleme, seine Beine unter den niedrigen Tisch zu bekommen.
Das Wetter hatte bereits zum Frühstück reichlich Sonnenschein für uns parat . Mit Müsli und O-Saft starteten wir in unseren letzten "großen Ritt"; den wir kurzerhand noch einmal um 50 KM auf rd. 330 KM am Vorabend beim Bier verlängert hatten (Kurvenfahren ist doch so schön!!)

   

Wir folgten zunächt der Straße 15 entlang der Gewässer Otta und Vagavatnet. Kurz hinter Tessand bogen wir an der Molkerei rekordverdächtig eng nach rechts ab (man konnte auf der Hauptstraße w/Gegenverkehr nicht nach links ausholen) und folgten nun der Straße 51. Diese führte uns wieder ins Hochland und das 'norwegische irgendwo im nirgendo'. Phantastische Aus- und Anblicke rechts und links der Straße..... und das alles in schönstem Himmelbau!!

Unsere 3 Freunde, die uns das Fahren versüßten, waren wieder mehrfach rechts am Wege....
- 1x weiß mit hellgrau durchgestrichenen Zahlen  ( = Aufhebung Geschwindigkeitsbegrenzung)
- 1x nach links oder rechts gebogene schwarze Schlange mit spitzem Kopf (+++scharfe Kurve+++)
- 1x sich windende Schlange mit spitzem Kopf (+++ Mehrfachkurven+++)

Es machte einen RIESENSPASS, hier durch die Einsamkeit zu cruisen. Wir bahnten uns unseren Weg in das Hochskigebiet Beitostölen mit dem Scheitelpunkt bei 1389 Metern und einem Blick auf die höchsten Berge Norwegens.
  
Es war schon beeindruckend, was der Mensch hier so wintersporttechnisch in die Natur pflastert.......
Während wir bei fast 20 Grad in der Sonne unseren Kaffee tranken, hörten wir von einem norwegischen Kawasikianer, dss er gestern die gleiche Strecke bei 4 Grad im Nebel gefahren sei.
Womit hatten wir das nur alles verdient ???

Dann ging es wieder abwärts, natürlich in anspruchsvollen Rechts-/Linkslagen, aber, je tiefer wir kamen, desto langgezogener wurden die Kurven.......ein "way in Bikers Paradise".

Schlußendlich konnten wir auf den letzten 50 KM dann noch ein uns selbst gegebenes Versprechen einlösen: "Baden" in einem der Seen neben der Straße.

Wir hatten "baden" und nicht "schwimmen" gesagt; die Temperatur betrug ungefähr 2 cm, weshalb wir nur die Füße kühlten.
Nach einem weiteren Kaffeestopp erreichten wir gg. 18:00 Uhr unsere Unterkunft "General Hotel" im "Regimentsvei" in Hönefoss. Der Name ist Programm:  Es handelt sich um ein altes Militärgelände vor den Toren Oslos, dass vor 15 Jahren in zivile Hände gegeben wurde. ....mit großem Erfolg!!

In der hoteleigenen, aber öffentlichen, Pizzeria genossen wir dann die Feierabendbierpizza beim Sonnenuntergang auf der Terrasse.

Plan für morgen: 
- entspanntes Touren rund um den Tyrifjord vor der Haustür; Distanz rd. 100 KM.

Was dabei nicht glatt ging, erfahrt ihr
im nächsten Blog
Krusbär & White Eagle

P.S.:
Liebe
Fangemeinde, Familie, Freunde und Daheimgebliebene,
wir mußten bei einem Blick auf das Handy leider feststellen, das der 18.08. naht und uns dann die Fähre bereits wieder nach Deutschland bringen soll. Sicher denken wir oft an Euch und vermissen Euch auch sehr, weil Telefonate, Whats App, FaceTime und alles was i-phone und i-pad so hergeben, die persönliche Nähe nicht ersetzen können.
Wie ihr den Beschreibungen der letzten 19 Tagen entnehmen könnt, sind wir aber noch weit weg davon, bereits alles gesehen zu haben. Da wäre noch der Südwesten Norwegens, sowie weite Teile Schwedens...und Finnland hätte auch Geschmack an uns gefunden. 
Mit anderen Worten: seid
nicht böse, wenn wir erst dann wiederkommen, wenn es hier dunkel wird. 
Wir müssen nur noch die Geldfrage mit unseren Sponsoren klären und das general-OK der beiden Regierungen einholen, damit uns die Kreditkarte hier weiterhin gute Dienste leistet.
Wir bauen auf Euer Verständnis und grüßen ganz lieb Frauchen, Hündchen, Kätzchen, Mäuschen, ....., ....., ....

tiefenentspannt und naturüberwältigt
die beiden Norweger

 

18.08. / Hönefoss - Olso 55 KM + Fähre Oslo-Kiel Abschluss

Sonntag, 14.08.2016

 

Es musste ja so kommen...!! 
Irgedwann endet auch die schönste Zeit und der letzte Tag war da.....

Es hieß: Taschen wieder optimiert für die Fähre packen und nach einem letzten Frühstück das Hotel bezahlen.

Dann ab über die E16, straight to Oslo.
Wenn man knapp 3 Wochen im skandinavischen Nirgendwo unterwegs war, ist die Rückkehr in den Straßenverkehr einer Großstadt gefühlt "die Hölle". Auch wenn es nur gut 50 KM waren, so waren wir doch froh, als wir den Anleger der ColorLine in Oslo erreichten.

Die Zeit dort bis zum Beginn der Einschiffung war dann doch recht lang, zumal die Motorräder hier in Oslo mit als letztes an Bord geholt wurden.

A B E R:  Oslo zeigte sich - genau wie bei unserer Ankunft am 31.07.- von seiner besten Wetterseite: 
                fast wolkenloser blauer Himmel. Nicht auszudenken, hätten wir die 2 1/2 Stunden bei Regen warten müssen....
  

Wir gönnten uns kurz nach dem Ablegen des Schiffes auf dem Achterdeck einen kleinen Abschiedstrunk und setzten in der Sonne unsere in der Wartezeit begonnenen Gespräche mit anderen Motorradfahrern fort.
 

Wenngleich wir viel Gutes zum GROSSEN Abendbuffett oder auch dem MENÜ a la Carte im Restaurant des Schiffes gehört hatten, genehmigten wir uns noch einmal den Italiener an Bord, bevor der Abend nach dem Sonnenuntergang an Deck dann seinen feuchten Ausklang im irischen Pub nahm.
Hier noch ein paar Bilder zur Abendstimmung an Deck:

So ein, oder zwei, na ja oder mehr, Guinness schmecken ja nun mal lecker.......und sind bei Benzingsprächen sehr angenehm. Wir freuten uns, bekannte Gesichter von den Lofoten wieder zu sehen. Die beiden hatten Pech mit dem Vorderrad ihrer Harley, genau genommen mit einem Radlager, und saßen daraufhin für 3 Tage in einem kleinen Dorf am anderen Ende der Welt  "entspannend" fest, bis die Erstazteile vom Dealer eintrafen....... Eine Erfahrung, die uns erspart blieb....
Lange überlegten wir, ob dieses Verkehrsschild auch in Deutschland Sinn machen würde, kamen aber zu dem Ergebnis: nur für Norwegen geeignet:

Die Zeit an Bord verging wie im Fluge und nach in paar Stunden Schlaf und dem allerletzten skandinavischen Frühstücksbuffett war auch schon die Kieler Förde voraus; sehr eindrucksvoll dann noch das Wendemanöver in Höhe der ehemaligen HDW-Kräne, da das Schiff rückwärts anlegt.
 

Auch Kiel empfing seine Urlaubsrückkehrer mit sonnigem Urlaubswetter, so dass das URLAUBSENDE gefühlt noch ein bisschen auf sich warten ließ.....

Damit endet nun unsere Reisedokumentation.
Trotz der fast 6000 Kilometer, die wir mit unseren Mopeds zurück legten,
waren es gleichermaßen erholsame wie eindrucksvolle Tage, zumal das Wetter mitspielte.
Insbesondere der Aufenthalt auf den
Lofoten
und der Post-Ride nach dem Event zum Nordkapp hat es uns ermöglicht, viele neue Leute kennenzulernen.

Wir hoffen, es hat Euch ein wenig Spaß gemacht, uns
über diesen Reiseblog zu begleiten
und bedanken uns
bei allen Lesern für das geduldige Interesse, sowie das eine oder andere zwischenzeitliche Feed-back.

Uns beiden hat die gemeinsame Reise in dieser Gruppenzusammensetzung sehr viel Spass gemacht; von daher können und wollen wir eine Wiederholung vlt. mit einem anderen Reiseziel nicht ausschließen !
Mal überlegen: Route 66; Rund um die Ostsee; Benelux on Tour; Alpen wir kommen; Rundreise im sonnigen Süden; Keiner da in Kanada; Das Baltikum...etc..
Ziele gibt es genug, Sponsoren können sich gerne melden.......

übrigensnächstes Jahr gibt es wohl im Juni wieder ein großes skandinavisches Harley Davidson Treffen in der Nähe von Trondheim......

...in diesem Sinne grüßen ein letztes MalKrusbär und White Eagle